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Central Kino: War and Justice
4 Juni ||19:30 - 21:30
Der Dokumentarfilm WAR AND JUSTICE erzählt die 25-jährige Geschichte des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) in seiner Mission die schwersten Verbrechen an der Menschheit zu beenden. Doch können Kriegsverbrechen im Krieg überhaupt verhindert werden, oder hat Ben Ferencz, ehemaliger Ankläger der Nürnberger Prozesse recht, wenn er sagt, dass das größte Verbrechen der Krieg selbst ist. Im Mittelpunkt des Films stehen Benjamin Ferencz, der Argentinier Luis Moreno-Ocampo, der 2003 zum ersten Chefankläger ernannt wurde und Karim Khan, der aktuelle Chefankläger des ICC. Die Regisseure Marcus Vetter und Michele Gentile folgen Luis Moreno Ocampo um die Welt, während er die Unterstützung der Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie gewinnt und gemeinsam mit Ferencz und Khan gegen Kriege im Kongo, in Libyen, Palästina und der Ukraine kämpft. Im Laufe des Films bekommt ein komplexes juristisches Verfahren ein Gesicht und der Zuschauer versteht, warum Angriffskriege, die Mutter aller Verbrechen, kaum vor Gericht gebracht werden können, wenn die größten Weltmächte – China, Russland, Indien und die Vereinigten Staaten – immer noch nicht bereit sind, den ICC als globalen Gerichtshof anzuerkennen?
Im April 2023 stirbt Ferencz im Alter von 103 Jahren, doch Ocampo und Khan kämpfen ihm zu Ehren weiter, entschlossener denn je, allen Angriffskriegen ein Ende zu setzen. Denn Kriege ziehen Rache nach sich, Gerechtigkeit nicht.
Im Genre eines Justizthrillers erzählt der Film wie der erste international legitimierte Strafgerichtshof gegen Kriegsverbrecher ermittelt. Darunter sind Fälle wie die Niederschlagung des Arabischen Frühlings in Libyen, mögliche Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg und die Rekrutierung von Kindersoldaten im Kongo. Die Schauspielerin Angelina Jolie und Sondergesandte der UN und einer der ehemaligen Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen, Ben Ferencz, reisen eigens für den ersten Prozess gegen den kongolesischen Milizenführer Thomas Lubanga Dyilo nach Den Haag. Sie wollen dieses junge Gericht und seine Akzeptanz in der Öffentlichkeit unterstützen. Ben Ferencz, der im April dieses Jahres mit 103 gestorben ist, hat sein Leben lang dafür gekämpft, Angriffskriege selbst als Kriegsverbrechen einzustufen. Seiner Ansicht nach führen alle Kriege zu Gräueltaten an der Zivilbevölkerung, was in der heutigen hybriden Kriegsführung unvermeidlich ist.
Gibt es einen Ausweg aus dem Teufelskreis der Gewalt, den ein Internationaler Strafgerichtshof bieten könnte, wenn er von allen Staaten der Welt anerkannt würde und jeder Staatschef, der Kriegsverbrechen zulässt oder einen Angriffskrieg führt, zur Verantwortung gezogen würde?
Diskussion nach der Vorführung mit dem Filmemacher Marcus Vetter.
Moderation: Frank Chudoba (Chefredakteur Rottweil inside und Landessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft DFG-VK).